Zu sehen auf dem Foto von links nach rechts: Matthias Goeken, MdL; Dr. Ulrich Conradi, Verbandsvorsteher nph; Hendrik Wüst, Verkehrsminister; Bernhard Hoppe-Biermeyer, MdL

Gemeinsame Fahrdienste auf Abruf – sogenanntes On-Demand-Ride-Pooling – sollen die Mobilität in Höxter verbessern. Die Idee: Mit On-Demand-Fahrdiensten können in zum Teil ländlich geprägten und dünn besiedelten Regionen die Menschen flexibler und besser mobil sein – auch ohne eigenes Auto.

Für die Umsetzung von zwei On-Demand-Verkehr-Projekten, zusätzlich zu Höxter erhält auch Gütersloh eine Förderung, hat Verkehrsminister Hendrik Wüst nun knapp vier Millionen Euro überreicht: 2.240.847 Euro an die Stadtwerke Gütersloh und 1.537.500 Euro an den Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph). Beides sind ausgezeichnete Projekte aus dem Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“. Das Verkehrsministerium zeichnet die innovativen Ideen aus und fördert so die Umsetzung zukunftsweisender Mobilitätsprojekte in Höxter und Gütersloh.

Die Fahrdienste sind auf Abruf buchbar und bündeln Anfragen von Menschen mit demselben Fahrziel. So soll der On-Demand-Service eine echte Alternative zum Auto werden und vor allem Senioren, Kindern und Menschen mit eingeschränkter Mobilität ermöglichen, flexibler unterwegs zu sein. Der Betrieb der fünf Fahrzeuge soll im Juli 2021 starten – werktags in der Stadt Höxter mit Lütmarsen und Bosseborn, abends und an Sonn- und Feiertagen dann im ganzen Stadtgebiet. Buchbar ist der Service telefonisch und via App.

„Wir danken dem Land Nordrhein-Westfalen für die Förderung des Projekts ‚On-Demand-Ridepooling in Höxter‘. Dem Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter wird es dadurch ermöglicht, eine innovative, auf die individuellen Mobilitätsbedürfnisse zugeschnittene, aber gleichzeitig auch wirtschaftliche ÖPNV-Betriebsform einzuführen“, sagt Dr. Ulrich Conradi, Verbandsvorsteher des nph und fügt hinzu: „Wir hoffen, dass der dreijährige Testbetrieb richtungsweisend für weitere bedarfsgesteuerte ÖPNV-Angebote in unserer ländlichen Region wird. Damit wollen wir der Bevölkerung langfristig eine echte Alternative zum Pkw-Verkehr bereitstellen und unseren Beitrag zur Verkehrswende und mehr Klimaschutz leisten“.

Der heimische Landtagsabgeordnete Matthias Goeken war bei der heutigen Übergabe des Förderbescheids im Verkehrsministerium dabei und freut sich sehr: „Das neue Projekt ist eine tolle Möglichkeit, die Mobilität im ländlichen Raum besser und komfortabler zu gestalten. Die Verknüpfung der gemeinsamen Fahrdienste bietet so die Möglichkeit, dass auch kleinere Orte an SPNV und ÖPNV angebunden werden. Das Ziel ist, die Mobilität zu verknüpfen und den Menschen eine attraktive Alternative zum Auto anzubieten, zur Entlastung von Verkehr und Umwelt. Ich denke, wenn das On-demand-Ride-Pooling positiv anläuft, kann diese Erfahrung auch für weitere ländliche Räume genutzt werden.“

Hintergrund Landeswettbewerb:
Das Verkehrsministerium hat in einem Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ Kommunen, kommunale Zweckverbände und SPNV-Aufgabenträger aufgefordert, innovative Konzepte für den ÖPNV im ländlichen Raum zu entwickeln.
Durch die Modellprojekte sollen Wege aufgezeigt werden, wie in eher ländlich geprägten und suburbanen Räumen ÖPNV-Angebote neu geschaffen oder die bestehenden Angebote attraktiver gestaltet werden können.

Städte, Kreise und Gemeinden, kommunale Zweckverbände sowie die SPNV-Aufgabenträger waren daher aufgerufen, Projektskizzen aus zwei Kategorien einzureichen:
1. Entwicklung und Umsetzung eines für Kunden attraktiven, leistungsfähigen und wirtschaftlich zweckmäßigen ÖPNV-Systems im ländlichen Raum.
2. flächendeckender Einsatz von bedarfsgesteuerten Verkehren in peripheren Stadtteilen beziehungsweise suburbanen Gebieten, wie zum Beispiel On-Demand-Lösungen.

Für die Erprobung der Modellprojekte stehen bis zum Jahr 2023 insgesamt 30 Millionen Euro bereit. 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten können gefördert werden. Die maximale Höhe der Zuwendung über die Laufzeit beträgt fünf Millionen Euro für ein Projekt.
Insgesamt wurden 38 Projektvorschläge eingereicht. Eine Experten-Jury hat die Bestplatzierten ausgewählt. 15 Projekte profitieren nun von der Landesförderung.

Hintergrund ÖPNV-Offensive des Verkehrsministeriums:
Die Förderung von innovativen Modellvorhaben im ländlichen Raum ist Teil der ÖPNV-Offensive, die das Verkehrsministerium gestartet hat. Hierfür sind bis 2031 insgesamt 120 Millionen Euro eingeplant. Darüber hinaus stellt das Land bis 2031 eine Milliarde Euro für die dringend notwendige Erneuerung der Stadt- und Straßenbahnen zur Verfügung. Außerdem fließen in den nächsten zwölf Jahren rund 100 Millionen Euro in Schnellbus-Linien im ländlichen Raum. Rund 180 Millionen Euro investiert Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Bahn und den Aufgabenträgern in ein robustes Schienennetz. Außerdem fördert das Verkehrsministerium die Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken.

 

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