Seit dem 11.12.2023 verkehrt die Linie RE 11 des Rhein-Ruhr-Expresses nicht mehr von Kassel-Wilhelmshöhe nach Düsseldorf, sondern endet bereits im westfälischen Hamm. Die Fahrplanänderung sei laut Betreiber zwar nur von temporärer Dauer, doch die Kürzungen führen bereits jetzt zu großen Einschränkungen im Bahnverkehr in Ostwestfalen-Lippe. In Hamm bestehen zwar Umstiegsmöglichkeiten, um Anschlusszüge in Richtung Rheinland und Ruhrgebiet zu erreichen, doch dies ist mit einen erheblichen Mehraufwand für die Fahrgäste verbunden. Rund eine halbe Stunde mehr muss man aktuell für eine Fahrt in den Westen Nordrhein-Westfalens einplanen.

Der heimische Landtagsabgeordneten Matthias Goeken, der zugleich auch Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Landtag sowie der NWL-Verbandsverammlung ist, zeigt großen Unmut über diese Entwicklungen: „Ich nutze die die Linie RE 11 selbst wöchentlich, um von Altenbeken nach Düsseldorf zu fahren. Das der Zug nun vorzeitig endet und ich zusätzlich umsteigen muss, führt nicht nur zu einem Mehraufwand, sondern auch zu massiven zeitlichen Verzögerungen. Mir bleibt derzeit keinen andere Wahl als auf das Auto umzusteigen. Unserer Anspruch muss es sein, dass wir in Ostwestfalen-Lippe eine stündliche Anbindung Richtung Westen haben. Die Verbindung zwischen Kassel von Düsseldorf muss dringenden aufrecht erhalten werden, auch wenn Baustellen oder Personalmangel den Betrieb beeinflussen. Wenn wir die Verkehrswende erfolgreich realisieren wollen, müssen wir das ÖPNV-Angebot erweitern, gerade im ländlichen Raum und dürfen es nicht reduzieren“.

In der letzten Woche gab es bezüglich dieser Fahrplaneinschränkungen bereits ausführliche Diskussionen in den entsprechenden verkehrspolitischen Gremien. Sowohl in der nph- als auch der NWL-Verbandsversammlung wurde die flächendeckende Verärgerung über die kurzfristigen Änderungen im Fahrplan und die mangelhafte Kommunikation darüber deutlich. Die NWL-Verbandsversammlung hat den Beschluss gefasst, dass der Nahverksverband Westfalen-Lippe beauftragt wird, eine direkte Schienenverbindung zwischen Kassel und Düsseldorf unter allen Umständen sicherzustellen.

 

Hintergrund:
Seit dem 11.12.2023 verkehrt die Linie RE 11 des Rhein-Ruhr-Expresses nur noch von Kassel bis Hamm. Die sonst bestehende Verbindungen von Kassel nach Düsseldorf wurde somit gekappt. In Hamm besteht zwar Anschluss an Verbindungen Richtung Ruhrgebiet und Rheinland, allerdings ist der Umstieg mit einem enormen Zeitaufwand (ca. 28 Minuten) verbunden. Laut dem Betreiber National Express seien die Fahrplaneinschränkungen temporär und auf Personalmangel zurückzuführen. Die nph-Verbandsversammlung befasste sich am 06.12.23 und die NWL-Verbandsversammlung am 07.12.23 mit dieser Problematik.

 

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